Am 4. August 2022 wurde der Öllein auf dem Riepholmer Modell-Acker gedroschen. Insbesondere im hinteren, sehr sandigen Teil der Acker-Parzelle zeigten sich noch viele grüne, unreife Kapseln. Insgesamt überwog jedoch der Anteil der reifen Kapseln, sodass nach Erbse und Linse nun auch der Öllein geerntet ist.
Mehr Bilder und Kommentare zur Ernte finden Sie in der Dokumentaion unter diesem Link: Öllein
Auf dem Modell-Acker ist aktuell lediglich die Sonnenblume anzutreffen. Ihr trauriges Aussehen ist Teil des Reifeprozesses.
Den Auftakt der Ernte auf dem Riepholmer Modell-Acker machte die Erbse. Am frühen Abend des 24. Julis wurde sie gedroschen.
Vier Tage später war es dann auch bei den Linsen soweit. Während die Erbse über die gesamte Fläche gleichmäßig abgereift und trocken war, bot sich auf dem Linsen-Schlag ein weniger einheitliches Bild. Im vorderen Bereich der Parzelle waren die Linsen gleichmäßig trocken, im hinteren Bereich zeigten sich einige grüne Pflanzen.
Eine genaue Auswertung der Ernte folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Weitere Bilder gibt es in den jeweiligen Dokumentationen.
Der Start der Ernte steht bevor. Wir gehen davon aus, dass die Erbse auf dem Modell-Acker den Anfang macht. Zeit, für ein erstes Zwischenfazit.
Die Erbse ist unser „Musterschüler“ und bisher nahezu wie geplant durch die Vegetationszeit gekommen. Als Kultur empfinden alle Beteiligten sie als unkompliziert.
Mit Blick auf die anderen Parzellen und unter Berücksichtigung der bisher extensiven Bewirtschaftung der Flächen, zeigt sich die Erbsen-Parzelle vergleichsweise sauber, was der Erbse zum Vorteil war. Ohne den Einsatz der Hacke würde dies jedoch anders aussehen. Dass die Fläche einen starken Unkrautdruck aufweist, wird deutlich, wenn man einen Vergleich zu Drillsaat-Beständen zieht, die ohne das Hacken auskommen. Der mehrmalige Einsatz der Hacke ist daher auch im kommenden Jahr ein unbedingtes Muss.
Die Erbse am 23. Juli 2022. Mit ihr beginnt wohl in Kürze die Ernte auf dem Riepholmer Modell-Acker.
Die Mischung von Erbse und Stützfrucht Hafer Max hat sich bewährt. Dennoch soll für das kommende Jahr ein Strategiewechsel angedacht werden: Während in diesem Jahr der Hafer in Art und Menge so gewählt wurde, dass er geerntet und so eine Art Versicherung für den Ausfall der Leguminose darstellte, soll der Getreidepartner im kommenden Jahr ggf. so gewählt werden, dass er nur als Stütze dient. Die bedeutete eine andere Getreidesorte sowie schwächere Aussaat.
Die Dokumentation des Anbaus und Bilder der unterschiedlichen Wachstumsphasen gibt es hier: Grüne (gelbe) Erbse
Die Linse scheint hinsichtlich der Ertragserwartung eine Enttäuschung zu werden. Der Bestand ist sehr unregelmäßig, auf weiten Teilen der Parzelle sind nur wenige und zudem sehr kleine Schoten zu finden. Obwohl die Linse augenscheinlich gute Startbedingungen hatte und anfänglich gutes und gesundes Wachstum zeigte, stagnierte dies bald.
Der Hafer dominiert die Linse. Man muss schon nah an die Fläche herantreten, um die Linse zu entdecken. Auf dem hinteren, sehr sandigen Teil der Anbaufläche sind nur noch wenige, kleine Schoten zu entdecken.
Als Ursache für die Stagnation wird Wahl des Getreidepartners in Betracht gezogen. Die Stützfrucht Hafer hat zu viel Raum eingenommen, die Linse stand dadurch sehr schattig. Hier gilt es, im kommenden Jahr eine andere Sorte zu finden.
Zudem haben wir die Aktivität der Knöllchenbakterien zu wenig beobachtet. Die Linse wirkt nicht gut versorgt, obwohl ein Mangel entsprechender Nährstoffe nicht besteht. Zeitlich ist die Wachstumsstagnation dann eingetreten, wenn normalerweise die Knöllchenausbildung erfolgt. Dies legt die Vermutung nahe, dass hier ein Ansatzpunkt für das kommende Jahr auszumachen ist.
Die Dokumentation des Anbaus und Bilder der unterschiedlichen Wachstumsphasen gibt es hier: Linse
Der Öllein ist Mitte Juli die positive Überraschung für das Projektteam. Die bisherigen Bedingungen waren für den Öllein sehr gut, entsprechend ist die Entwicklung des Bestandes positiv zu bewerten.
Der Unkrautdruck ist auf diesem Bild nicht zu erkennen, nach Ansicht von Bioland-Berater Morten Wehland jedoch viel zu hoch.
Öllein-Flächen sind eine wahre Augenweide. Besonders schön ist die leider sehr kurze Blüte. Doch auch die kugeligen Kapseln an der Spitze des Halmes sind für viele Besucherinnen und Besucher sehr ästhetisch. Störend ist nicht nur deswegen der hohe Unkrautdruckt. Trotz guter Wetterbedingungen für die Unkrautregulierung haben wir dieses Thema nicht ideal bearbeitet. Für das kommende Jahr sind andere Striegelzeiten und zusätzliche Durchgänge mit der Hacke unser Vorhaben. Zudem soll eine Untersaat zum Einsatz kommen.
Die Dokumentation des Anbaus und Bilder der unterschiedlichen Wachstumsphasen gibt es hier: Öllein
Der Schwarzkümmel war von Anfang an die Kultur mit den größten Fragezeichen für das Projektteam. Ende Mai haben wir aufgegeben. Die kleinen, schwachen Pflänzchen hatten keine Chance gegen den hohen Unkrautdruck. Die vorhandene Technik wiederum war hier auch machtlos und wird von uns als ungeeignet eingestuft. Aus diesem Grund wird der Schwarzkümmel im kommenden Jahr nicht noch einmal auf dem Riepholmer Modell-Acker angebaut.
Nach dem Umbruch waren noch vereinzelte Pflanzen am Ackerrand zu finden. Nach Meinung von Olaf Wilkens, erfahrener Riepholmer Bioland-Bauer, passt der Schwarzkümmel jedoch nicht hierher.
Die Dokumentation des Anbaus und Bilder der unterschiedlichen Wachstumsphasen gibt es hier: Schwarzkümmel
Aufgrund des späten Aussaattermins wählten wir den Hanf als Ersatz-Kultur für den ausgefallenen Schwarzkümmel. Leider fehlte uns insgesamt das Timing. Etwas zu spät haben wir blind gestriegelt und damit den Bestand so erheblich dezimiert, dass eine Ernte nicht möglich ist. Die Fläche muss erneut umgebrochen werden.
Ärgerlich! Beim Blindstriegeln haben wir den Zeitpunkt verpasst.
Die wenigen Hanfpflanzen, die auf dem Ackerschlag gekommen sind, zeigen jedoch, dass sie mit den hiesigen Bedingungen zurechtkommen. Für uns ist der Hanf im kommenden Jahr einen zweiten Versuch wert.
Die Dokumentation des Anbaus und Bilder der unterschiedlichen Wachstumsphasen gibt es hier: Nutzhanf
Die Sonnenblume war eine lange Zeit unser Sorgenkind. Mitte Juli sind wir jedoch sehr zufrieden.
Die unregelmäßig verteilten Pflanzen mit großen Lücken und dann wieder mehreren dicht stehenden Pflanzen zeigten, warum die Einzelkornsaat der hier angewendeten Drillsaat vorzuziehen ist. Hinzu kam, dass nahezu der gesamte Bestand gerollte Blätter aufzeigte.
Auf dem vorderen Teil der Parzelle ist die Sonnenblume hoch gewachsen.
Wahrscheinlich hatte auch der Regen zum richtigen Zeitpunkt seinen Anteil daran, dass diese Sorgen heute nicht mehr bestehen. Die trockenheitsresistente Sonnenblume ist in Schüben (meist nach Regen) gewachsen und steht nun „top“ oder „bombastisch“.
Doch bis zur Ernte ist es noch lang. Es wird spannend, wie sich die Körbe ausbilden, wann sie reif werden und ob die dicht stehenden Sonnenblumen in die Lücken hineinwachsen.
Das Pflügen war in diesem Jahr mit einem zu großen Abstand zur Saat. Dass soll im kommenden Jahr anders gemacht werden. Wichtig ist auch hier der richtige Zeitpunkt beim Blindstriegeln. Man muss schnell sein, wir haben es genau abgepasst. Eine weitere Überlegung ist, die nächste Aussaat etwas früher zu terminieren. Die etwas schnellere Abreife und die bessere Ausnutzung des vorhandenen Wassers im Boden könnten sich hinten raus bezahlt machen. Denn da sind sich alle einig: Das wirklich Spannende und Herausfordernde ist bei der Sonnenblume die Ernte.
Die Dokumentation des Anbaus und Bilder der unterschiedlichen Wachstumsphasen gibt es hier: Sonnenblume
Der Lehrpfad Landwirtschaft wird sehr gut angenommen. Wir freuen uns über die vielen Besucherinnen und Besucher, die den Weg an den Riepholmer Feldrand finden.
Am letzten Wochenende im Juni besuchten Mitglieder des Klimaschutzvereins Heidekreis e. V. den Modell-Acker. Gemeinsam mit zwei Familien aus Bremen informierten sie sich bei einer Führung ausführlich über unser Vorhaben und unsere bisherigen Erkenntnisse. Einen Bericht gibt es unter klimaschutz-heidekreis.de/fuehrung-riepholmer-modellacker
Das Regionalgruppentreffen der Bioland-Betriebe aus der Region Heide-Weser fand am ersten Dienstag im Juli in Riepholm statt. 15 Besucher*innen kamen am frühen Abend am Feldrand des Modell-Ackers ins Fachsimpeln.
Interessiert beugen sich Besucher*innen über die Linsen. Ist der gewählte Hafer die ideale Stützfrucht? Man ist sich bald einig: im nächsten Jahr etwas weniger und ggf. eine andere Sorte auswählen.
Direkt am Ackerrand entwickeln sich viele Fachgespräche.
Der Öllein steht gut da.
Der Schwarzkümmel hätte großes Interesse. Einzelne Pflanzen, die nicht umgebrochen wurden, muss man suchen. "Och, so klein ist der!"
Besser steht am heutigen Tag die Sonnenblume da. Wir geben zu: das ist auch für uns eine positive Überraschung.
"Zwischenzeitlich sahen die Sonnenblumen gar nicht gut aus. Der Regen kam genau richtig."
Treffen der Regionalgruppe Heide-Weser.
Die Blütezeit des Ölleins ist wunderschön, aber kurz. Die lila Blättchen lassen sich jetzt nur noch vereinzelt auf dem Boden finden. Am Ende der aufrechten Fruchtstiele finden sich nun kugelförmige Kapseln. In den Kapseln befinden sich fünf Fächer, in denen je zwei Samen reifen.
Die kugelförmigen Kapseln des Ölleins in der Morgensonne. Dieses Bild hat Olaf Wilkens am 28. Juni aufgenommen.
Die Früchte der Erbse haben wir am 18. Juni als Zuckerschoten gegessen. Zehn Tage später sind die Erbsen deutlich dicker geworden. Auf dem Feld gepult und direkt gegessen kommen Erinnerungen an Omas Gemüsegarten hoch.
Leider nicht perfekt fotografiert, aber dennoch gut erkennbar: fünf kugelrunde Erbsen der Sorte Trendy.
Bei der Linse muss man schon genauer hinschauen. Aber auch hier sind die Hülsen gut erkennbar. In jeder Hülse reifen zwei Samen.
Die bisherigen Arebits- und Wachstumsschritte werden auf folgenden Seiten laufend dokumentiert: