Riepholmer Bahnhof
Direkt am Modell-Acker Riepholm führt die Bahnlinie Langwedel-Uelzen vorbei. Gebaut wurde die Eisenbahnstrecke 1873. Von 1912 bis 1981 konnten die Riepholmer an ihrem eigenen Bahnhof ein- und aussteigen. Das Bahnhofsgebäude ist hinter den Baumkronen zu sehen und wird heute als Wohnhaus genutzt.
Die Bahnlinie Langwedel-Uelzen war Teil der so genannten Amerikalinie, die von Berlin über Stendahl und Uelzen nach Bremerhaven führte. Zehntausende Familien fuhren auf dieser Strecke im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu dem großen Auswandererhafen an der Nordseeküste, um von dort aus in die Neue Welt aufzubrechen. Wenn sie dabei aus dem Fenster blickten, sahen sie das Stück Land, auf dem heute der Modell-Acker liegt. Für viele war es einer der letzten Blicke, die sie auf die alte Heimat warfen.
Heute verkehren Regionalzüge und Güterverkehr auf der Strecke. Für die Riepholmer war der eigene Bahnhof eine direkte Anbindung an die Großstadt Bremen. In Richtung Uelzen wurden viele landwirtschaftliche Güter transportiert.
„Als Kind war ich oft am Bahnhof, um das Verladen von Kartoffeln, Rüben oder Baumstämmen zu beobachten. Das Rangieren der Locks und Waggons fand ich spannend.“
Erinnerungen von Friedrich Bremer, geboren 1948 in Riepholm.