Knick
Der „Knick“ (Mehrzahl: Knicks oder Knicke) ist eine zumeist auf einen Stein- oder Erdwall gepflanzte Baum- und Strauchhecke.
Wie bekam der Knick seinen Namen?
Der Begriff "Knick" ist auf die Pflegetätigkeit zurückzuführen: durch das Knicken von Zweigen und dünnen Ästen wurde das Höhen- und Breitenwachstum begrenzt und zugleich die Hecke verdichtet.
Welche Funktionen hat ein Knick?
- Ein Knick begrenzt Felder und Weiden. Mancherorts ist auch die Sprache von lebenden Zäumen. Ein Knick leitet Nutzvieh und Wild.
- Der Knick ist wichtig für die Biodiversität. Er bietet wertvolle Lebensräume und Futterquellen für Tiere, darunter vor allem Insekten und Vögel. Laut NABU leben in einem Kilometer Hecke etwa 1.600 - 1.800 Arten!
- Der Knick bremst den Wind und verhindert so Bodenerosion.
- Und auch für den Acker sind Knicks wertvoll: sie spenden Schatten, dienen als Windschutz, speichern Wasser und verhindern so z. B. Erosionen. Funktionen, die angesichts der zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels an Bedeutung gewinnen. Warum sind Knicke mancherorts so selten? Aus Sicht der Landwirtschaft waren Knicke oft lästig. Sie bedürfen nicht nur regelmäßiger Pflege, sondern nehmen Platz und sind Hindernisse in der Feldarbeitt.
Welche Pflanzen wachsen auf einem Knick?
Die Hecken bestehen aus
- Haselnuss
- Faulbaum
- Hainbuchen
- Erlen
- Eschen
Vor Verbiss schützen Dornensträucher an den Außenseiten wie
- Heckenrosen
- Brombeeren
- Weißdorn
- Schlehdorn
Die Hecken auf dem Riepholmer Modell-Acker (insgesamt 814m Länge) wurden in den 80er Jahren gepflanzt.
„Damals habe ich die Aktivitäten des Bio-Bauerns belächelt. Doch bald konnte man beobachten, dass die Sandstürme, die hier oft zu sehen waren, merklich nachließen“, weiß der Riepholmer Klaus Brünjes zu berichten.
Immatrielles UNESCO Kulturerbe
Seit 2023 ist die Knickpflege in Schleswig-Holstein auf der Liste der UNESCO Verzeichnis für immaterielle Kulturerbe! Mehr Informationen gibt es hier.
„Für manche ist das nur ein Busch, für mich ist es das längste Biotop der Welt!“, sagt Schleswig-Holsteins Knick-Botschafter in einem Beitrag beim NDR.