Hafer
Hafer (Avena) gehört zu der Familie der Süßgräser (Poaceae). Der Saathafer (Avena sativa L.) wird als Getreide angebaut. Im Unterschied zu Roggen, Weizen, Gerste oder Dinkel bildet der Hafer seine Körner in einer mehrfach verzweigten Rispe und nicht in einer Ähre aus.
Verbreitung und Herkunft
Es wird angenommen, dass der Saathafer vom Flug- oder Windhafer abstammt, was man noch heute auf den Feldern antrifft, jedoch als Unkraut. Aufgrund des geringeren Ertrags und der aufwendigeren Ernte im Vergleich zu Weizen oder Roggen fand der Hafer deutlich später das Interesse von Getreidezüchtern. Der Saathafer wird heute eher in nördlichen Ländern angebaut. Er findet sich zum Beispiel in Deutschland, Irland, Schottland, Wales, Nordfrankreich oder Südschweden sowie in Nordamerika und Westasien.
Verwendung
Hafer in Form von Flocken im Müsli gehört vielerorts zum Frühstück dazu. Für Speisezwecke muss der Hafer jedoch unbedingt vor der Flockenherstellung geschält werden. Man spricht von Entspelzen, da der Haferkern von den Spelzen getrennt wird. Ein aufwendiger technischer Prozess, den man sich durch den Anbau so genannter Nackthafersorten sparen kann. Hier trennen sich Haferkorn und Spelzen bereits beim Erntedrusch. Doch dieser Vorteil will gut abgewogen werden: Der Kornsitz in den Rispen ist bei Nackthafersorten entsprechend weniger fest, was bei ungünstigen Witterungssituationen leichter zu Kornausfall und somit zu Ernteverlust führt. Weitere Anwendung findet Hafer in der Tierfütterung.
Mehr Öko-Hafer in Niedersachsen
Ein Blick in die aktuelle Statistik: Im Jahr 2020 ist der Hafer-Anbau auf den Öko-Flächen Niedersachsens um 50% gestiegen. 23% der Haferfläche in Niedersachsen wird ökologisch bewirtschaftet.
Mehr Marktdaten zum Biomarkt in Niedersachsen finden Sie unter Marktdaten 2021 Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen
Gesundungsfrucht Hafer
Als Gesundungsfrucht gilt der Hafer nicht aufgrund seiner Eigenschaften für die Humanernährung, sondern aufgrund seiner ackerbaulichen Bedeutung: In der Fruchtfolge kann er die Ausbreitung von Getreidekrankheiten eindämmen oder gar verhindern, da er für viele Erreger keine Wirtspflanze darstellt. Das macht ihn vor allem für den ökologischen Ackerbau zu einer interessanten Getreideart. Zudem hat Hafer geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung.
Aussaat: Ende Februar bis Mitte April
Ernte: ab Mitte August
Riepholmer Hafer-Anbau in Bildern